Große, international agierende Konzerne leben davon, dass sie etablierte Geschäftsmodelle auf einer großen Skala effizienz-optimiert bedienen können. Die dazu erforderlichen Prozesse sind wie ein gut geöltes Uhrwerk aufeinander abgestimmt. Doch mehr und mehr streuen hochflexible Startups Sand ins Getriebe der Konzerne, indem sie deren traditionelles Geschäftsmodell disruptieren.
Innovative Startups machen etablierten Konzernen Schwierigkeiten
Die Beispiele sind zahllos. Während Tesla gerade die nächste Attacke auf die Fahrzeug-Mittelklasse vorbereitet, quält sich der VW-Konzern mit dem Diesel-Skandal. Vielen Großbanken droht der Niedergang, der zusätzlich durch innovative Fintechs beschleunigt wird. Internet-Plattformen und Digital-Agenturen zerlegen die traditionellen Verlagshäuser.
Die sogenannte "Friktion" steigt
Die Startups erhöhen somit bei den traditionsreichen Anbietern die sogenannte "Friktion". Carl von Clausewitz definiert in seinem Werk "Vom Kriege" schon um das Jahr 1830 den Begriff der "Friktion".
"So stimmt sich ... durch den Einfluss unzähliger kleiner Umstände, die auf dem Papier nie gehörig in Betracht kommen können, alles herab und man bleibt weit hinter dem Ziel.
Friktion ist der einzige Begriff, ... was den wirklichen Krieg von dem auf dem Papier unterscheidet. Diese entsetzliche Friktion ... bringt dann Erscheinungen hervor, die sich gar nicht berechnen lassen. Hier verhindert der Nebel, dass der Feind zu gehöriger Zeit entdeckt wird, dass ein Geschütz zur rechten Zeit schießt, dass eine Meldung den kommandierenden Offizier findet; ... dass die Kavallerie wirksam einhauen kann, weil sie im tiefen Boden stecken bleibt ..."
Traditionelles Innovationsmanagement reicht nicht aus!
Der kontinuierliche Innovationsprozess in Großunternehmen konzentriert sich darauf, die Ursachen dieser Friktion zu bekämpfen. Doch dies führt nicht zu der nötigen Veränderung und der Flexibilität, die in den zukünftigen Märkten überlebenswichtig ist. Zukünftig wird nicht der Bessere, sondern der Flexiblere gewinnen.
Design Thinking als Strategie für Flexibilität und Innovationskraft
Daher wird mit den Methoden des Design Thinking eine völlig andere Art der Kriegsführung betrachtet. Statt großer Armeen auf dem Schlachtfeld sind heutzutage eher kleinere, hochspezialisierte Kommandoeinheiten gefragt, die in Guerilla-Taktik die strategisch wichtigen Positionen besetzen. Es ist also eine ganz neue Denkweise erforderlich, die außerhalb der vorhandenen Zahnräder zu gänzlich neuartigen und unkonventionellen Lösungen kommen muss. Dies kann nicht durch Abarbeiten oder Optimieren der klassischen Befehlskette erfolgen. Der Prozess des Umdenkens in den Konzernzentralen wird daher mehr und mehr durch Design Thinking Projekte initialisiert. In solchen Projekten entstehen oft neue Ideen. Tradierte Verhaltensweisen werden gezielt in Frage gestellt. Vorhandene Prozesse dürfen im Rahmen eines solchen Projektes außer Kraft gesetzt werden.
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