Montagmorgen in Deutschland: oft schleppen wir uns schlecht gelaunt ins Büro und zählen die Stunden bis zum Wochenende. Tagein, tagaus das gleiche, wir fühlen uns wie im Hamsterrad. Aber unsere Verpflichtungen halten uns ab, einfach alles „hinzuschmeißen“. Glück sieht anders aus. Was tun? Wir sprechen dazu mit Karrierecoach Anja Wickert.
Frau Wickert, ist es nicht ein Mythos, dass wir einen Job finden, der uns begeistert? Die meisten von uns machen den Job doch eher nur, um Geld zu verdienen…
Meine Erfahrung zeigt mir, dass wir alle danach streben, unsere Talente und unsere Stärken ausleben zu können und im Berufsleben unser Bestes zu geben. Schwierig wird es immer dann, wenn wir das nicht können. Dann kommt Frust auf und wir sind unglücklich. Häufig können wir noch nicht mal so genau sagen, woran das liegt. Aber wir merken: hier läuft es nicht gut. Und genau in diesen Fällen kann ein kurzes Coaching wunderbar helfen.
Aber sind das nicht einfach Phasen, durch die ich durch muss?
Das kommt natürlich darauf an. In jedem Job gibt es Phasen, die weniger Spaß machen oder auch sehr anstrengend sind. Sofern Ihnen diese Phase nur etwas auf die Nerven geht, sollten Sie einfach nochmal abwarten. Wenn sich der Frust aber schon auf Ihr Privatleben auswirkt, oder sie mit körperlichen Beschwerden (Kopfweh, Schlafstörungen, Magenschmerzen, etc.) kämpfen, ist das meist ein Zeichen, dass es Sinn macht, hier aktiv zu werden und ein Coaching in Anspruch zu nehmen.
Was kann ein Coaching in diesen Fällen leisten?
Ein gutes Coaching unterstützt Klienten dabei, ihr aktuelles persönliches Karrieremodell aufzumalen und sich Klarheit zu verschaffen, an welchen Punkten der Schuh nun wirklich drückt. Und zwar nicht nur im Kopf, sondern auch im Bauch. Mit dieser Klarheit unterstützt der Coach dann dabei, ein verbessertes oder gar ganz neues Modell zu entwickeln. Der Coaching Prozess ist strukturiert und zielorientiert, der Klient kann sich in dieser Zeit damit ganz auf sich selbst und seine Gedanken und Gefühle konzentrieren. Dies hilft ungemein, denn es bringt Ordnung in das eigene „Kopfkino“. Sobald das neue Modell steht, nutzt der Klient es, um es „zu testen“ – mit Freunden, Kollegen, Familie oder anderen Menschen, die wertvolles Feedback geben und es dem Klienten damit ermöglichen, ohne Risiko kontinuierlich an seiner neuen Karriere zu arbeiten. Sobald (ersetzt wegen Wiederholung) Wenn das Modell stimmig ist, gehen Klient und Coach gemeinsam an die Umsetzung: bis wann soll es erreicht sein, was sind die Schritte auf dem Weg dortin, wo lauern Gefahren und wie geht der Klient mit diesen um.
Interviewer: Welche Methode nutzen Sie dafür?
Ich orientiere mich an der „Business Model You“- Methodik, die viele bereits aus den Bestsellern „Business Model Generation“ bzw. „Business Model You“ kennen. Das Schöne an dieser Methodik ist, dass sie sehr einfach und anschaulich ist. Und sie ist nutzbar für alle Bereiche – für Angestellte, Führungskräfte oder Selbständige. Sie fokussiert auf das Wesentliche und macht dabei auch noch Spass – diese Leichtigkeit braucht es, um auf neue, kreative Lösungsalternativen zu kommen.
Wer kommt typischerweise zu Ihnen?
Das ist ganz unterschiedlich. Häufig sind es Menschen, die irgendwie „diffus unglücklich“ im Job sind, aber nicht so genau wissen, woran das eigentlich liegt. Oder die mit dem Gedanken spielen, sich selbständig zu machen. Ich arbeite aber auch viel mit Personalabteilungen zusammen, die diese Methodik als Karrierentwicklungs-Workshop anbieten. Zum Beispiel als 2-tägiges Seminar für Frauen, die auf Führungspositionen vorbereitet werden sollen. Häufig wird es auch dazu genutzt, im Rahmen von betrieblichen Veränderungen die Mitarbeiter auf anstehende Jobwechsel vorzubereiten und mit ihnen an ihren Stärken zu arbeiten.
Alle Fragen rund um unser Angebot beantwortet Ihnen
Oliver Hofmann (Geschäftsführer).